Chorgeschichte(n)

Beiträge zur Chormusikalischen Erinnerungskultur

Als ein Teil des Projekts zur „Chormusikalischen Erinnerungskultur“ möchte der Deutsche Chorverband zur Beschäftigung mit der eigenen Vereins- und Verbandsgeschichte anregen. Dazu sind alle Chöre sowie Vereine im DCV und darüber hinaus eingeladen, einen Blick in die eigene Historie zu wagen. Im Zuge dessen soll auch die Geschichte der Vorgängerverbände des Deutschen Chorverbands – Deutscher Sängerbund (DSB) und Deutscher Arbeiter-Sängerbund (DAS) – zur Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus weiter aufgearbeitet werden. Die wissenschaftliche Begleitung erfolgt durch den Fachbereich Musikwissenschaft der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Der Zeitraum der Untersuchung umfasst ein halbes Jahrhundert. Für das Projekt von Interesse sind insbesondere Erkenntnisse dazu, wie sich Chöre und Verbände in der Zeit von 1900 bis 1950 organisiert und entwickelt haben: Ist der eigene Chor nach der Gründung schnell gewachsen? War er als Verein organisiert? Welche Persönlichkeiten haben den Chor geprägt? Zum anderen stehen Fragen zum Repertoire und zum Konzertleben von Chören im Mittelpunkt: Welche Chöre pflegten mit Vorliebe ein bestimmtes Repertoire? Wie hat sich die Auswahl der Stücke im Laufe der Jahre geändert? Gab es legendäre Konzertabende, von denen gar noch Programmzettel übrig sind? Auch die Beteiligung an Chorfesten oder großen Veranstaltungen soll in den Blick genommen werden: Welcher Chor hat an Landes- oder Bundesfesten teilgenommen? Wie sahen die Vorbereitungen für ein solches Event aus? Was waren Hürden, die es für den Chor und auch die einzelnen Sänger:innen zu bewältigen galt?

Um die Geschichte weiterzuschreiben, sollen diese Geschichten erzählt werden.

Ab ins Archiv!

Den Anstoß dazu gibt die Aktion „Ab ins Archiv!“, die Chöre und Verbände dazu anregen soll, sich mit ihren „Chorgeschichten“ zu beschäftigen. Publikationen aus dem frühen 20. Jahrhundert wie Zeitungen oder Zeitschriften bilden nur einen kleinen Teil der Geschichte von Chören und ihren Verbänden ab. Die eigentlichen Schätze und die meisten Fundstücke schlummern bis heute auf den Dachböden, in den Kellern und den Archiven der zahlreichen Chöre, die weiterhin die Musiklandschaft bereichern – vielleicht ja auch in Ihren Regalen? 

Teilen Sie Ihre „Chorgeschichten“ mit uns! Wir freuen uns über Hinweise zu interessanten Quellen wie Fotos, Postkarten, Tonaufnahmen, Noten oder Satzungen, aber auch zu möglichen Gesprächspartner:innen, die von der Vergangenheit Ihres Chores erzählen können. Die spannendsten Geschichten und Einsendungen sollen später nicht nur wissenschaftlich dokumentiert, sondern auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – unter anderem in dem neuen „Chorgeschichte(n)“-Podcast und weiteren Kanälen des DCV.

Berichten Sie uns von Ihren Fundstücken unter: erinnern(at)deutscher-chorverband.de.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Aktion

Wonach suche ich in meinem Chor-Archiv?

Hilfreich sind Originaldokumente aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie Fotos, Postkarten, Audioaufnahmen, Notenmaterial, Satzungen, Schriftverkehr, Chroniken, Rechnungen, Protokolle, Urkunden, Medaillen, Pokale, Mitgliederlisten etc. Darüber hinaus werden auch persönliche Überlieferungen und Biografien gesucht, zum Beispiel Hintergründe zum Schicksal jüdischer Chorleiter:innen und Sänger:innen.

Wie sende ich meine Fundstücke zum DCV?

Bitte nehmen Sie vorab mit uns Kontakt per E-Mail auf:
erinnern[at]deutscher-chorverband.de.

In der Kontaktaufnahme sollen zunächst wichtige Fragen geklärt werden, zum Beispiel: Was haben Sie gefunden? Welchen Umfang hat Ihr Fund? Aus welcher Zeit stammen die Unterlagen? Worüber können Sie berichten? 

Das Projektteam wird im nächsten Schritt gemeinsam mit Ihnen herausfinden, welche Ihrer Geschichten und Fundstücke für das Projekt interessant sind und wie sich die Dokumente ggf. am besten übermitteln lassen (in der Regel in digitaler Form).

Bei Rückfragen stehen Ihnen als persönliche Ansprechpartner zur Verfügung:

Matti Oehl
Tel. +49 (0)30 847108943
matti.oehl[at]deutscher-chorverband.de

Benno Hoppe
Tel. +49 (0)30 847108946
benno.hoppe[at]deutscher-chorverband.de

Was macht der DCV mit den Einsendungen?

Der DCV sichtet und ordnet die Einsendungen, bevor sie an den wissenschaftlichen Kooperationspartner, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, weitergeleitet werden. Dort werden mehrere Qualifikationsarbeiten zur Geschichte des Chorgesanges im 20. Jahrhundert erarbeitet. Die interessantesten Geschichten und Einsendungen werden außerdem in der neuen Podcast-Reihe „Chorgeschichte(n)“ besprochen und auf weiteren Kanälen des DCV vorgestellt.